Es ist nun bereits einige Jahre her, da hatten wir mit einem Kunden eine Besichtigung in einer Eigentumswohnung.
Zeitgleich führte ein Kollege aus einem anderen Unternehmen eine Besichtigung mit einem Kunden von ihm durch.
Am Ende der Begehung standen wir zufällig Alle beisammen: der Verkäufer, der Kollege mit seinem Kunden und ich mit meinem Kunden.
Es gab einige Fragen zu klären und der Verkäufer stand uns bereitwillig dazu zur Verfügung.
Der Kollege war, wie man so schön sagt ein „gestandener Mann“ und machte einen äußerst guten Eindruck!
Dies änderte sich allerdings schlagartig, als SEIN Kunde an den Verkäufer die Frage stellte, wie denn der Grundbuchstand sei.
Ich merkte schon, dass diese Frage dem Kollegen irgendwie unangenehm ist, wußte allerdings nicht warum, weil es keinerlei Auffälligkeiten gab.
Als er sich allerdings zu mir dreht und (so dass es ALLE mitbekommen!) fragte „Frau Kollegin, was ist ein Grundbuch?“ wurde mir klar weshalb er dieser Frage unbedingt aus dem Weg gehen wollte.
Ich muss gestehen, dass ich wirklich ENTSETZT war! Allerdings wollte ich ihn vor seinem Kunden nicht mehr bloß stellen, als er es selbst bereits getan hatte und erklärte ihm in groben Zügen was ein Grundbuch ist.
Der Kollege hat augenscheinlich wirkliche einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, hat sich mit dieser Frage allerdings bei allen Beteiligten absolut disqualifiziert!
Das Ende vom Lied war, dass der Verkäufer dem Kollegen den Auftrag gekündigt hat und ich das Objekt dann exklusiv betreut habe!